XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_357"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_357"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.008S PT0.176S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_357</phrase></query>)];
1 - 1

312 Route 10.ʿAIN EL-WEIBE. Wege nachʿAraba und steigt etwa 30m tief in dasselbe hinunter. Das Thal ist hier
¾ St. breit; wo es sich wieder an den W.-Bergen hebt, liegt ʿAin el-Weibe
mit drei Quellen. Diese bringen etwas Vegetation hervor, auch einige
Palmbäume wachsen hier. Das Wasser ist etwas schwefelhaltig und
warm; die südlichste Quelle ist die beste. Wenn wir rückwärts blicken,
so sehen wir den Hôr in vereinzelter Majestät aus den Höhenzügen der
edomitischen Berge hervorragen. Robinson glaubte in ʿAin el-Weibe das
alte Kades Barnea wiedergefunden zu haben; doch bestätigt sich dies
nicht, da diese alte Stadt 15 Stunden westwärts noch unter ihrem alten
Namen entdeckt worden ist.

Von ʿAin el-Weibe nach Hebron verfolgt die Escorte nicht immer
die nämliche Strasse. Bald führt man den Reisenden das Wâdi Mirzâba
hinauf zum langwierigen Passe Mirzâba, dessen Höhe man erst nach
St. erreicht. Von hier sind St. bis zum Wâdi Fikre, r. vom Djebel
Mâdara;
dann übersteigt man den Pass es-Safâ (s. unten). Ein anderer
Weg weiter östlich führt zwischen wüsten Kalksteinhöhen zum Wâdi
el-Charâr
, wo eine Quelle ist, dann in etwa 6 St. hinauf zum Pass von
el-Charâr, der ersten Höhenstufe, die sich über die Siraba erhebt. Das
Hauptthal dieses Landstriches ist das Wâdi Fikre (S. 310), das rechts nach
dem Ghôr hinabläuft, und welches man nach 2 St. erreicht. Links erhebt
sich der Berg Mâdara, eine vereinzelte Spitze; die Beduinen erzählen,
hier habe eine Stadt gestanden, sie sei aber durch Steine, die vom
Himmel herabfielen, zerstört worden. Der Bergrücken es-Safâ, welcher
nun quer vorliegt, kann auf drei Wegen überschritten werden: ein mitt-
lerer
Pass heisst es-Safâ, der l. el-Yêmen (hat Wasser) und der r. es-Sufei.
Der mittlere ist wohl der kürzeste; von Wâdi Fikre bis an den Fuss des
Passes sind 35 Min. Der Weg ist rauh, an manchen Stellen aber auch
glatt und schlüpferig; man bemerkt Spuren eines alten in den Felsen ge-
hauenen
Pfades. Fussgänger können einen geraderen Weg einschlagen
als Reitthiere. Wenn wir in ʿAin el-Weibe das antike Kades nicht er-
blicken
können, so ist es auch unmöglich der Conjectur zu folgen, dass
der Name dieses Berges dem Namen der alten kanaʿanitischen Königs-
stadt
Zefath (Richter 1, 17), später Hanna entspreche (IV Mos. 21, 3;
Jos. 12, 14). In 1 Stunde erreicht man den Gipfel des Passes. Er gewährt
Aussicht auf die unübersehbare Wüste, die sich zu beiden Seiten der
ʿAraba erstreckt, bis zum Todten Meere hin. Die Gegend ist von furcht-
barer
Wildheit. Die Wegrichtung bleibt stets NNW. Eine Strecke weit
geht man zwischen zwei tiefen Schluchten, dann r. in ein Thal hinunter.
Dann erreicht man wieder eine Art Ebene, die zweite Abstufung des Ge-
birges
gegen die ʿAraba. Der ebene Strich Landes, den man nach 2 St.
erreicht, heisst et-Tarâibe. Nach weiteren 2 St. durchzieht man einen
Arm des Wâdi el-Yêmen und ersteigt in 20 Min. ein wiederum höheres
Flachland. Links liegen die Ruinen des Dorfes Kurnub auf einem Hügel;
sie sind ohne Interesse, da die versuchte Identification mit dem alten
Thamar (Ezech. 47, 19; I Kön. 9, 18; II Chron. 8, 4; vgl. S. 543) unsicher
ist. Jenseit des Bergrückens (2 St. 15 Min.) ersteigt man wieder einen
Höhenzug Kubbet el-Baul und steigt in das Becken von ʿArʿâra hinab; es
werden Spuren ehemaligen Landbaus sichtbar (½ St.). Nach 35 Min.
trifft man die Ruinen eines Dorfes el-Kusêr; nach 10 Min. läuft ein Weg
direct nördlich nach Tell Milh ( St.).

[Der Umweg über ʿArʿâra ist gering. Nach 30 Min. hat man von der
Höhe eines Hügelrückens eine weite Aussicht über die Gegend der Süd-
grenze
Juda’s. Nach 1 St. trifft man wieder das Wâdi ʿArʿâra; im Thal sind
Gruben für Wasser. Hier sind Spuren einer ehemaligen Ortslage: des
alten Aroër (I Sam. 30, 28; I Chron. 11, 44), wohin David von Ziklag
aus einen Theil der Beute sandte. Wir sind nicht nur in der Gegend
der Kämpfe David’s, sondern hier im Süden Palästina’s trieben auch die
Ureltern der späteren Israeliten ihre Heerden auf die Weide. Der Cha-
rakter
der Gegend ist viel sanfter geworden, die wasserlose Wüste liegt
hinter uns. In 2 St. erreicht man die Cisternen von el-Milh.]

In der Ebene sieht man Ruinen mit Umfassungsmauern; hier lag das
alte Molada (Jos. 15, 26; Nehem. 11, 26); welches auch von Josephus er-